Zugvogelpläne
Viele Vogelarten bleiben nicht das ganze Jahr über am Niederrhein. Wann diese Zugvogelarten kommen und wann sie gehen, verraten die folgenden Reisepläne:
Artensteckbriefe
Erfahren Sie mehr über Wiesenvogelarten am Niederrhein:
Brutvögel
Uferschnepfe
Wissenschaftlicher Name Limosa limosa
Familie
Schnepfenvögel (Scolopacidae)
Gefährdung
Rote Liste Deutschland (2007): 1 – vom Aussterben bedroht
Rote Liste NRW (2008): 1 – Vom Aussterben bedroht
Bestand am Niederrhein
Deutschland: ca. 3.800 Brutpaare, in NRW 200. In ganz Europa starker Rückgang seit den 1960er Jahren.
Merkmale
Etwa so groß wie eine Taube. Lange Beine, ein langer, gerader Schnabel mit langem Hals.
Ruf (Flug):schnell und nasal „wi-wi-wü“, am Brutplatz sehr stimmfreudiges grütta, grütta, grütta.
Nahrung
Altvögel: Insekten und ihre Larven, Spinnen, Käfer, Schnecken, Regenwürmer und z.T. pflanzliche Nahrung wie Samen.
Jungvögel ernähren sich in den ersten Lebenswochen vorwiegend von Kleintieren, die sie aus der Vegetation picken.
Feinde
Fuchs, Marderartige, Greifvögel, Möwen, Krähen, Mensch (u.a.)
Brutzeit
Beginn: Ende März bis Mitte Mai. Nachgelege: Ende Mai bis Anfang Juni. Eine Jahresbrut; bei Verlust Nachgelege bis Anfang Juni. In der Regel werden 4 Eier bebrütet.
Lebensweise
Bodenbrüter. Nest gerne nahe an höheren Grasbüschen. Nach dem Schlupf wandern die Küken durch nestnahe und blütenreiche Wiesen. Auf der Suche nach wirbellosen Tieren, die sie von den Pflanzen picken, legen sie bis zu 5 km am Tag zurück.
Die Alttiere stochern hingegen mit ihrem langen Schnabel im Boden, um dort Nahrung aufzuspüren.
Verbreitung
Westeuropa bis zum sibirischen Baikalsee. Früher besiedelten Uferschnepfen Heiden, Moore und Steppen in der Umgebung von Gewässern. Heute findet man sie vor allem in Feuchtwiesen, Nieder- und Hochmooren, ab und zu auch an Stillgewässern und in Flussniederungen. Winterquartier: Afrika (Länder wie Senegal) und zum Teil Südeuropa bis Südwestasien.
Schutz
Benötigen nahrungs- und strukturreiches Grünland mit ausreichender Bodenfeuchte. Die Wiesen dürfen nicht vor dem „Flüggewerden“ gemäht werden, damit die Nester zum einen nicht zerstört werden und zum anderen die Jungen ein Dickicht als Schutz vor Beutegreifern haben. Die Flächen müssen extensiv bewirtschaftet werden. Dazu gehört auch, dass man auf Düngung und Pflanzenvernichtungsmittel verzichtet, damit sich eine lockerwüchsige und artenreiche Vegetation bilden kann.
Wissenswert
Uferschnepfen werden in freier Wildbahn bis zu 18 Jahre alt.
Großer Brachvogel
Wissenschaftlicher Name Numenius arquata
Familie
Schnepfenvögel (Scolopacidae)
Gefährdung
Rote Liste Deutschland (2007): 1 – vom Aussterben bedroht
Rote Liste NRW (2008): Kategorie 2 – Stark gefährdet
Bestand am Niederrhein
Deutschland: ca. 4.500 Brutpaare. Am Unteren Niederrhein: Brutbestand: 30-50 Paare, Rastbestand: 1.100- 2.000.
Merkmale
Taubengröße. Langer, gleichmäßig abwärts gebogener Schnabel, gleichmäßig gestreiftes und gebändertes graubraunes Gefieder. Im Flug hört man seinen wehmütig flötenden „kuui-kui-KUH“-Ruf.
Nahrung
Kleintiere, im Binnenland zum Teil auch Pflanzen. Bevorzugt Wirbellose aus den oberen Bodenschichten und von der Oberfläche, wie Regenwürmer, Asseln, viele Insekten, kleine Mollusken, im Watt auch kleine Krebstierchen.
Feinde
Fuchs, Marderartige und Wildschwein, Krähen und Greifvögel.
Brutzeit
Beginn: Ende März. Brutzeit: 26-30 Tage. 2-5 Eier.
Lebensweise
Er gilt als scheuer Vogel, der auf eine Störung sehr sensibel reagiert. Bei Gefahr entfernt er sich vorerst von seinem Nest, fliegt nicht direkt auf, um sein Brutplatz nicht zu verraten. Während der Wintermonate kann man Große Brachvögel in größeren Trupps am Niederrhein beobachten.
Verbreitung
Brütet in Mittel- und Osteuropa sowie in Skandinavien. Lebt in den letzten, ausgedehnten Mooren der norddeutschen Tiefebene, in Streuwiesen, Feuchtwiesen, Marschen, Dünenlandschaften, Verlandungszonen und Heidegebieten, manchmal auch auf Feldern. Er ist ein Charaktervogel der spät gemähten Niederungswiesen und Weiden in ausgedehnten Grünlandgebieten des Tieflands. Überwinterungsgebiet: West- und Südeuropa sowie in Afrika.
Schutz
Der Große Brachvogel braucht struktur- und nahrungsreiches Feuchtgrünland mit flachen Stillgewässern mit flachen Uferbereichen. Eine extensive Bewirtschaftung der besiedelten Grünlandflächen ist dabei notwendig.
Wissenswert
Große Brachvögel sind sehr brutortstreu, d.h. sie kehren bei Gründlandumbruch zu den Ackerflächen zurück, obwohl eine erfolgreiche Brut nicht mehr möglich ist.
Rotschenkel
Wissenschaftlicher Name Tringa totanus
Familie
Schnepfenvögel (Scolopacidae)
Gefährdung
Rote Liste Deutschland (2007): V – Vorwarnliste
Rote Liste NRW (2008): Kategorie 1 – Vom Aussterben bedroht
Bestand
In Deutschland 14.000 Brutpaare. Niederrhein: 40-60 Brutpaare.
Merkmale
Etwa so groß wie eine Amsel. Mittellanger Schnabel, der an der Spitze schwarz und an der Basis orangerot gefärbt ist. Im Flug erkennt man sie unter anderem an ihren raschen Flügelschlägen, am Boden sind sie sehr flink und mit schnellem Schritt unterwegs.
Nahrung
Insekten, Würmer und Mollusken, pflanzliche Nahrung eher gering.
Feinde
Verlust des Lebensraums durch z.B. Trockenlegung der Flächen. Ansonsten Fuchs, Marder, Greif- und Krähenvögel.
Brutzeit
Beginn:Legebeginn ab Mitte April, Nachgelege sind möglich. Die Brutzeit liegt zwischen 22-29 Tage. 3-5 Eier werden bebrütet.
Lebensweise
Diese tagaktiven Watvögel picken im Erdboden z.B. nach Würmern oder Mollusken. Während der Brutzeit sind Rotschenkel sehr territorial, ansonsten gerne in kleineren Trupps unterwegs.
Verbreitung
Der Rotschenkel hat sein Verbreitungsgebiet von Westeuropa bis Zentralasien. In Mitteleuropa besiedelt er vorzugsweise die Küsten. In NRW liegt sein Schwerpunkt in den Feuchtwiesen. Er zieht zum Überwintern an die Atlantikküste, ins Mittelmeergebiet oder nach Afrika.
Schutz
Zum Erhalt des Bestandes ist die Wiederherstellung geeigneter Lebensräume unerlässlich. Hierzu zählen vor allem die Erhaltung von feuchtem Grünland und eine Extensivierung der Bewirtschaftung.
Wissenswert
Die Bestände sind durch Trockenlegung von Flächen, häufige Mahd und Beweidung stark gefährdet. Darum ist er im Binnenland als Brutvogel äußerst selten geworden.
Kiebitz
Wissenschaftlicher Name Vanellus vanellus
Familie
Regenpfeifer (Charadriidae)
Gefährdung
Rote Liste Deutschland: Kategorie 3: Gefährdet
Rote Liste NRW: Kategorie 3: Gefährdet
Bestand
Der europäische Brutbestand wird auf 1,1 bis 1,7 Millionen Brutpaare geschätzt. Am Niederrhein waren es in den Jahren 2000-2005 650 -700 Brutpaare (Wille et al. 2009). 10.000- 20.000 rasteten in diesem Zeitraum am Unteren Niederrhein.
Merkmale
etwa taubengroß. Schwarz und weiß gefärbter Vogel mit einzigartiger langer, dünner Federholle.
Nahrung
Insekten und deren Larven stehen hauptsächlich auf dem Speiseplan. Weitere Nahrungsbestandteile stellen Regenwürmer, Samen und Früchte von Wiesenpflanzen, sowie Getreidekörner dar.
Feinde
Fuchs, Iltis, Marder, Raubvögel, Greifvögel, Mensch.
Brutzeit
Beginn: März/April. Geht das Erstgelege verloren, können Nachgelege folgen. Brutdauer: 26 bis 29 Tage. 3-4 Eier
Lebensweise
Der Kiebitz hat einen sehr wendigen Flug. Mit seinem grünlich schimmernden Gefieder ist er in den Grünlandflächen äußerst gut getarnt. Sein Ruf gilt als sehr charakteristisch; leicht näselnde, quiekende „kiewit“ Rufe gaben dem Vogel seinen Namen.
Verbreitung
Er bevorzugt offenes, flaches und feuchtes Dauergrünland, Wiesen, Weiden und Überschwemmungsflächen. Er kommt in den gemäßigten und mediterranen Breiten Europas, Nordafrikas und Asiens vor.
Schutz
Wo Grünland umgebrochen wurde, kann man den brutplatztreuen Kiebitz auch auf Äckern antreffen. Meist brütet er dort aber ohne oder nur mit geringerem Erfolg, so dass auch solche Brutplätze nach einigen Jahren verwaisen.Erhaltung naturnaher Lebensräume müssen die Ziele der Schutzbemühungen sein. DieWiedervernässung von Feuchtwiesen leisten hier einen wichtigen Beitrag.
Wissenswert
Kiebitzeier wurden vor Beginn dieses Jahrhundert noch gesammelt. Es war eine ehemals weit verbreitete Sitte zur Osterzeit.
Schwarzkehlchen
Wissenschaftlicher Name: Saxicola rubicola
Familie
Fliegenschnäpper (Muscicapidae)
Gefährdung
Rote Liste Deutschland (2007): Kategorie V – Vorwarnliste
Rote Liste NRW (2008): Kategorie 3 – Gefährdet
Bestand
Zwar wird das Schwarzkehlchen in Europa in der Roten Liste der IUCN als least concern (nicht gefährdet) geführt, dennoch nimmt sein Bestand enorm ab. Am Niederrhein liegt der Brutbestand bei 60-100 Paaren.
Merkmale
Größe eines Hausperlings (Spatz) oder Rotkehlchens. Schwarzen Kopf mit weißem Halsring. Die Vorderseite ist orangerot.
Nahrung
Insekten, Spinnen, Asseln, Hundertfüßler, kleine Schnecken oder Würmer.
Feinde
Die häufigsten Prädatoren sind Katzen, Hunde, Wiesel, Igel, Mäuse und Ratten, die es vor allem auf die Eier und Jungvögel absehen. Flugfeinde kommen weniger in Frage.
Brutzeit
Beginn: Ende Februar (Süden), bis Anfang Juni (Norden); 2 bis 3 Jahresbruten. Nestlingszeit: 14-16 Tage. In der Regel legen Schwarzkehlchen 3 und 6, selten auch mal 8 Eier.
Lebensweise
Schwarzkehlchen benötigen offene Landschaften. Ihre Nester bauen sie am Boden, die in der Vegetation meist sehr gut versteckt sind. Geschlechtsreif werden Schwarzkehlchen nach dem ersten Lebensjahr. Die Vögel leben meist monogam, Umverpaarungen nach einer Brut kommen zwar vor, sind aber selten.
Verbreitung
Ist in Mitteleuropa ein seltener Brutvogel, im Nordosten fehlt er ganz.
Das Schwarzkehlchen besiedelt die boreale, gemäßigte und mediterrane Zone, kommt aber auch in Steppen- und randlich in Wüstengebieten vor. Ab und zu wird er auch in Gebirgszonen gesichtet. Sein Areal reicht von den Britischen Inseln bis nach Russland.
Schutz
Das Schwarzkehlchen hat aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft viele Habitate verloren. Ein wesentlicher Grund ist die frühe Mahd die vor Mitte Juni, dem Schlupfzeitpunkt, durchgeführt wird. Um seinen Bestand zu sichern müssen die Wiesen erst später im Jahr gemäht und weitere Entwässerungen von Feuchtgebieten eingestellt und umgekehrt werden.
Wissenswert
Das Schwarzkehlchen hat eine sehr ähnliche Jagdweise wie das Braunkehlchen, zeigt aber ein anderes Zugverhalten. Es zieht in den Mittelmeerraum und nicht nach Afrika. Außerdem sind die Aufenthalte im Brutgebiet deutlich länger (März-Oktober).
Wiesenpieper
Wissenschaftlicher Name Anthus pratensis
Familie
Stelzen und Pieper (Motacillidae)
Gefährdung
Rote Liste Deutschland (2007): Kategorie V – Vorwarnliste
Rote Liste NRW (2008): Kategorie: 2 – Stark gefährdet
Bestand
In Deutschland: 96.000 – 130.000 Brutpaare.
Merkmale
Größe eines Haussperlings (Spatz). Der Ruf ist etwas ruckhaft und hüpfend: „ist“ oder „ististist“, in der Nestnähe oft ein monotones „tlitlitli“. Er trägt seinen Gesang in Singflügen vor, welcher hoch und dünn klingt.
Brutzeit
Zwei Jahresbruten von April bis Juni. Brutdauer: 14 Tage. 4 bis 6 hellgraue Eier.
Nahrung
Insekten, Spinnen, Würmern und kleine Schnecken.
Feinde
Unter den Vögeln sind vor allem der Merlin (kleiner Falke) und der Sperber Prädatoren. Hinzu kommen Katzen, Marder, Elstern und der Mensch.
Lebensweise
Wiesenpieper bevorzugen extensiv bewirtschaftete Feuchtwiesen, Moor- sowie Heideflächen und Dünenlandschaften. Sie sind Bodenbrüter und bauen sich aus Halmen und Gräsern ihr Nest, welches sie mit Pflanzenwolle und Haaren auspolstern.
Verbreitung
Er brütet in Mittel-, Ost- und Nordeuropa und zieht zum Überwintern nach Süd- und Mitteleuropa.
Schutz
ZumErhalt dieser Art ist ein Schutz verbliebener oder Wiedervernässung bzw. Renaturierung ehemaliger Niedermoore, Feuchtwiesen und Flussniederungen (Auen) notwendig. Wiederherstellung intakter, extensiv genutzter, wenig gedüngter Feuchtgrünlandflächen sind weitere notwendige Maßnahmen.
Mähtermine sollten nicht allzu früh im Jahr durchgeführt werden, kleinere Flächen sollten von der Mahd ganz verschont bleiben (Ausweichflächen) und größere Randstreifen stehen gelassen werden.
Wissenswert
Beobachten kann man ihnoft auf Drähten, Zäunen und in Büschen, seltener auf Bäumen.
Rastvögel
Blässgans
Wissenschaftlicher Name Anser albifrons
Familie
Entenvögel (Anatidae)
Gefährdung
nicht gefährdet
Bestand am Niederrhein
Sie ist die häufigste Wildgansart am Unteren Niederrhein. Der Überwinterungsbestand schwankt hier zwischen 130.000 und 180.000 Individuen.
Merkmale
Etwas kleiner als eine Hausgans. Eine erwachsene Blässgans kann man an der weißen Stirn, der sogenannten Blässe, dem fleischfarbenen Schnabel und den schwarzen Streifen auf dem Bauch erkennen.
Nahrung
Hauptnahrungsgrundlage bilden Gräser und Sämereien.
Feinde
Fuchs, Möwen, Adler, Mensch.
Brutzeit
Beginn: Ende Mai/Anfang Juni. Die Brutdauer beträgt 27-28 Tage. Blässgänse legen in der Regel 5 bis 6 Eier.
Lebensweise
Sie sind sehr gesellige Tiere und hier am Niederrhein häufig zusammen mit Saatgänsen zu beobachten. Blässgänse sind monogame Tiere und besitzen im Leben meist einen Partner.
Verbreitung
Brütet in der offenen, buschigen Tundra und kommt dort auf der russischen Kanin-Halbinsel über das arktische Amerika bis zur Nordküste Grönlands vor. Die Blässgans überwintert in Nordwesteuropa, im Wesentlichen in den Niederlanden, Niedersachsen und NRW, auf den Niederungswiesen und Äckern.
Schutz
Blässgänse werden auf ihrem Weg vom Überwinterungsgebiet zum Brutgebiet und umgekehrt bejagt. Deshalb ist es umso wichtiger, sie hier am Niederrhein zu schützen und Ihnen Grünlandflächen zur Verfügung zu stellen, wo sie im Winter äsen können.
Wissenswert
Diese Art fliegt im Jahr über 6.000 Kilometer zwischen Brut- und Rastgebieten und erreicht ein Lebensalter von bis zu 20 Jahren.
Saatgans
Wissenschaftlicher Name: Anser fabalis
Familie Entenvögel (Anatidae)
Gefährdung
nicht gefährdet
Bestand am Niederrhein
Der Bestand schwankt von Jahr zu Jahr, je nach Witterung. 15.000-30.000 Saatgänse überwintern am Niederrhein.
Merkmale
Etwas größer als eine Blässgans. Mittelgroße bis große ,recht dunkle, langflügelige Gans. Der Schnabel ist am Ansatz und der Spitze schwarz, dazwischen befindet sich ein orangefarbene Markierung.
Nahrung
Ernährt sich im Brutgebiet von Gräsern, Kräutern und Wasserpflanzen, Beeren und Bohnen. Während der Überwinterungszeit werden vor allem Wurzeln, Getreide und Kartoffeln zu sich genommen. Jungvögel ernähren sich auch von Insekten, Weichtieren und Fischeiern.
Feinde
Möwe, Fuchs, Adler, Mensch.
Brutzeit
Beginn: Mitte Mai. Brutdauer liegt bei 27 bis 29 Tagen. 4-6 Eier.
Lebensweise
Saatgänse schlafen, wie auch andere Gänse, nachts aus Schutz vor Fressfeinden auf dem Wasser.
Verbreitung
Die Brutgebiete der Saatgans liegen in den arktischen Regionen Europas und Asiens. Zum Überwintern fliegen Saatgänse jedes Jahr in die Niederlande, Deutschland, Südschweden, Westpolen, der Tschechischen Republik und nach Ungarn. In NRW überwintern sie vor allem am Niederrhein. Dort frisst sie neben dem Grünland auch regelmäßiger auf Ackerflächen als die Blässgans.
Wissenswert
Es gibt 5 Unterarten die in zwei Gruppen eingeteilt werden, die Tundra- und Waldsaatgänse, wobei erstere am Niederrhein überwintern.
Kampfläufer
Wissenschaftlicher Name Philomachus pugnax
Familie
Schnepfenvögel (Scolopacidae)
Gefährdung
Rote Liste Deutschland: Kategorie 1: Vom Aussterben bedroht
Rote Liste NRW: Kategorie 0: Ausgestorben oder verschollen
Bestand am Niederrhein
Keine aktuellen Brutvorkommen (die letzten Bruten fanden hier in den 1960er Jahren statt). Die rastenden Individuen haben in den letzten Jahrzehnten am Unteren Niederrhein abgenommen. Wurden zwischen 1979 und 1983 noch 400-800 Kampfläufer gesichtet, betrug der Rastbestand zwischen 2000 und 2005 nur noch 10-30.
Merkmale
26 bis 32cm und daher etwas größer als eine Amsel. Die Männchen sind dabei deutlich größer als die Weibchen. Besonders imposant ist das Prachtkleid der Männchen, wobei die aufrichtbare Federn eine Haube und Kragen bilden.
Nahrung
Er ernährt sich gerne von Würmern, Schnecken, Insekten, Sämereien.
Feinde
Während der Balz fallen besonders die auffälligen Kampfläufer-Männchen Habichten, Wanderfalken oder Rohrweihen zum Opfer. In den Wintermonaten bilden vor allem Füchse, Marderhunde, weitere Falken, Möwen und Krähen die größte Gefahr.
Brutzeit
Brut- und Aufzuchtzeit der Jungen findet in den Monaten Mai bis Juli statt. Brutdauer: 21 Tage. Kampfläufer legen meistens 4 Eier.
Lebensweise
Balzrituale sieht man von Kampfläufern vor allem auf Feuchtwiesen. Besonders imposant sehen Kampfläufer während der Brutzeit aus. Mit seinem Prachtkleid, auffallend hier besonders die kammartig hochstehenden „Mantelfedern“, führt das Männchen sein Balzritual durch. Hierbei versammeln sich meistens kleine Trupps von Männchen, die um ein oder um zwei Weibchen kämpfen, daher auch der Name.
Verbreitung
Kommt imNordwesten Europas hin zu den küstennahen Tiefländern Nordmitteleuropas bis zu der feuchten Taiga Osteuropas und in die Tundren Ostsibiriens. Sie gehören zu den Langstreckenziehen und überwintern in Afrika südlich der Sahara und im Süden Asiens.
Schutz
Kampfläufer benötigen Feuchtwiesen. Sollten weiterhin Wiesen trocken gelegt werden, werden wir diese Art in Deutschland bald nicht mehr zu Gesicht bekommen.
Wissenswert
Die Art ist besonders bei den Jägern beliebt und so bieten einige Länder, wie z.B. Frankreich, Italien und Spanien Kampfläufern keinen Schutz. Dort werden sie das ganze Jahr über geschossen und finden selbst zur Brutzeit keine Ruhe. Zum Glück stehen die Tiere in Deutschland unter vollkommenen Schutz.
Goldregenpfeifer
Wissenschaftlicher Name Pluvialis apricaria
Familie
Regenpfeifer (Charadriidae)
Gefährdung
Rote Liste Deutschland: Kategorie 1: Vom Aussterben bedroht
Rote Liste NRW: Kategorie 0: Ausgestorben oder verschollen
Bestand
Wird in Europa auf etwa 460.000 bis 740.000 Paare geschätzt. Am Unteren Niederrhein gelten sie als Durchzügler.
Verbreitung
Winterquartiere: Nordwest- und Mitteleuropa, Mittelmeerraum sowie Atlantikküste.
Brutgebiet: Feucht- und Moorlandschaften in Nordeuropa (Island, Skandinavien, Britische Inseln).
Merkmale
Taubengroß. Ruft im Flug oder oft wiederholt bei Gefahr an seinem Brutplatz leicht abfallend und melancholisch "püh" oder "tüü(u).
Nahrung
Insekten und deren Larven, Würmer, kleine Schnecke und Spinnen. Auch Pflanzen, besonders Beeren, sind Nahrungsbestandteile.
Feinde
Raubmöwen, Großmöwen, Falken, Fuchs und Mensch
Brutzeit
Beginn: Anfang April. Brutdauer: 27 bis 30 Tage. 4 länglich hellbraune und dunkelbraun bis schwärzlich gefleckte Eier.
Lebensweise
Der Vogel des Jahres 1975 gründet nach seiner Ankunft aus seinem Überwinterungsquartier sein Brutrevier. Das Nest baut er dabei in eine Mulde auf offenem und trockenem Untergrund.
Schutz
Großflächige Zerstörungen seiner Lebensräume - den Mooren - haben den Bestand in Deutschland drastisch sinken lassen. Neben der Renaturierung von Mooren ist eine Extensivierung von Feuchtgrünland in der Umgebung als Ausweich- und Nahrungsgebiet von großer Bedeutung.
Wissenswert
In Deutschland brütet der Goldregenpfeifer nur in Niedersachsen.