Weniger hilft mehr
Wiesenvögel brüten auf feuchten Wiesen und Weiden, also Grünland. Oft werden diese Flächen von Rindern beweidet. Doch durch Mahd und Beweidung können Gelege zerstört oder Jungvögel getötet werden. Deshalb ist es wichtig, dass bei der Bewirtschaftung auf Vorkommen der Wiesenvögel Rücksicht genommen wird.
Weniger intensive Bewirtschaftung
Im Rahmen des Projektes sollen zusammen hängende Schutzflächen für Wiesenvögel in „Schwerpunkträumen“ hergestellt werden. Flächen die für Naturschutzzwecke erworben wurden und wieder an Landwirte rückverpachtet werden, müssen mit bestimmten Auflagen bewirtschaftet werden. Dazu gehört unter anderem der Verzicht auf den Einsatz von Mineraldünger und Gülle sowie der Einsatz von Spritzmitteln, denn damit würde die Vielfalt der Pflanzen und Insekten verringert. Um den Wiesenvögeln ausreichend Zeit zur Revierbildung, zur Bebrütung der Gelege und zum Aufwachsen der Jungvögel zu geben, müssen die Bewirtschafter eine Bewirtschaftungsruhe einhalten. Ab Mitte März dürfen die Wiesen und Weiden nicht mehr geschleppt und gewalzt werden und vor Mitte Juni soll nicht gemäht werden. Bei Beweidung sollen zunächst nicht mehr als zwei Rinder je Hektar aufgetrieben werden. Das soll den Verlust von Gelegen durch Viehtritt vermindern.
Insgesamt werden solche Maßnahmen, die eine geringere Intensität in der Bewirtschaftung beinhalten, Extensivierung genannt. Eine solche „extensive Bewirtschaftung“ wird als Maßnahme auf allen Flächen, die im Rahmen des Projektes erworben werden, eingeführt. Auf den bereits bestehenden Flächen der öffentlichen Hand, die zu Naturschutzzwecken erworben wurden, wird das bereits erfolgreich durchgeführt.
Weniger Ackerflächen
Darüber hinaus sollen Ackerflächen, die auch im Rahmen des Projektes erworben werden können, in Grünland umgewandelt werden. Auch dort soll dann nach Einsaat von Grünland-Saatmischungen, ebenfalls eine extensive Grünlandbewirtschaftung eingeführt werden. Stark aufgedüngte Flächen können in den ersten Jahren für den Übergang noch etwas intensiver genutzt werden, um den Überschuss an Nährstoffen im Boden möglichst rasch abzubauen.