Projektziele - Landwirtschaft
Ein Miteinander von Naturschutz und Landwirtschaft sind zur Erhaltung des Grünlandes als Lebensraum für Wiesenvögel unumgänglich. Das offene, gehölzarme Feuchtgrünland ist für Arten wie Uferschnepfe, Brachvogel und Rotschenkel unersetzbarer Lebensraum geworden, der von landwirtschaftlicher Nutzung abhängig ist. Diese muss aber in ihrer Form und Intensität auf die Bedürfnisse der Wiesenvögel abgestimmt sein. Was heißt das konkret?
Auf immer weniger Fläche muss immer mehr Ertrag erwirtschaftet werden. Das ist die gängige aktuelle Entwicklung. Die gilt im Grünland und auf Ackerflächen gleichermaßen. Um die Erträge auf Wiesen (diese Flächen werden nur gemäht, keine Tiere) und Weiden (hier werden Tiere „zur Beweidung“ auf das Grünland gelassen) zu steigern, wird gedüngt, Pflanzenschutzmittel angewendet und entwässert. Die Folge ist beispielsweise, dass Wiesen schon im April anstatt erstmals im Mai oder Juni gemäht werden können. Für viele Wiesenvögel ist das ein Problem, weil sie dann ihre Gelege und Jungvögel verlieren.
Im Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein und ganz besonders auch in der Düffel gilt der Schutz der Wiesenvögel als hohes Naturschutzziel. Dieses ist nur zu erreichen, wenn auf möglichst zusammenhängenden Teilflächen dauerhaft wiesenvogelgerechte Bewirtschaftungsformen umgesetzt werden. Um dieses zu erreichen, sollen Wiesen und Weiden weniger intensiv genutzt und im Frühjahr länger nass gehalten werden. Wichtig ist die Einführung einer flexiblen und angepassten Pflege und Bewirtschaftung. Der Naturschutz braucht hier die Unterstützung von Bauern, die betrieblich und persönlich darauf eingerichtet sind, entsprechend flexibel auf solche Anforderungen zu reagieren und damit einen wichtigen Beitrag für den langfristigen Erhalt der typischen Wiesenvögel leisten.