Niederrhein
Der Niederrhein liegt im Nordwesten von Nordrhein-Westfalen entlang des letzten Flussabschnitts, den der Rhein durch Deutschland fließt. Das Gebiet „Unterer Niederrhein“ erstreckt sich von Duisburg entlang des Rheins durch die Kreise Wesel und Kleve bis zur niederländischen Grenze. Das heutige Landschaftsbild wird von bäuerlicher Kulturlandschaft mit Wiesen und Weiden, Äckern, Hecken und Kopfweiden bestimmt. Die ehemals für Flusslandschaften typischen Auenwälder im Überschwemmungsbereich sind heute sehr selten geworden. Auch naturnahe Gewässer gibt es weniger als zu den Zeiten, als der Rhein noch regelmäßig über die Ufer trat. Trotzdem gibt es noch einige Altarme in ehemaligen Flussbetten und artenreiche Stillgewässer. Darüber hinaus gibt es immer mehr bei der Kiesgewinnung entstandene, künstliche Baggerseen.
Die am Niederrhein heimischen Vogelarten der Feuchtwiesen sind von verschiedenen Entwicklungen in der Landschaft bedroht. Zum einen wirkt die Intensivierung der grünlandgebundenen Landwirtschaft. Immer weniger Milchvieh gelangt auf die Weiden, die Wiesen werden immer früher und häufiger gemäht. Schließlich droht die dauerhafte Umwandlung von Grünland in Acker. Zum anderen werden die Feuchtwiesen durch systematische Entwässerung mit Gräben und Drainagen immer trockener. Die stetige Eintiefung des Rheinbettes und damit verbundene Grundwasserabsenkungen tun ein Übriges. Auch andere Landnutzungen wie Jagd und Angeln oder Freizeitaktivitäten gefährden als menschliche Störungen verschiedene Vogelarten.