Bei der Rastvogelerfassung im Rahmen des LIFE-Projektes „Grünland für Wiesenvögel konnten Ende Februar bereits die ersten drei Großen Brachvögel in der Düffel beobachtet werden. Ein gutes Zeichen, dass der Winter langsam zu Ende geht. Denn spätestens ab März hört man im Projektgebiet den typischen „tüürrr…tüürrr…tüürrr“-Ruf. Der etwa entengroße Brachvogel gehört zu den größten europäischen Wiesenvögeln. Neben seinem charakteristischen Gesang ist auch der lange, nach unten gebogene Schnabel auffällig. Bei seinem Balzflug segelt das Männchen in wellenartigem Flug über sein Brutrevier.
Der Große Brachvogel gehört zu den sogenannten „Limikolen“, was so viel bedeutet wie „Sumpfbewohner“. Er ist ein Charaktervogel der Moore oder der spät gemähten Wiesen und Weidendes Tieflands.
Hier am Niederrhein bevorzugt dieser Wiesenvogel extensiv bewirtschaftetes Grünland. Zur Nahrungssuche ist eine lückige und blütenreiche Vegetation mit vielen Insekten wichtig. Nur dann kann er erfolgreich brüten und seine Jungen großziehen. Das gut getarnte Nest wird am Boden angelegt. Die ersten Jungvögel schlüpfen bereits nach drei Wochen und werden von beiden Altvögeln durch die Wiesen geführt. Die Küken verlassen das Nest schon im Laufe ihres ersten Lebenstages und müssen sofort selbst Nahrung finden. Dabei drohen viele Gefahren: Neben Fuchs, Marder und Mäusebussard stellt auch die Mahd eine große Gefahr dar. Schutz und Deckung hingegen bieten blütenreiche Wiesen, die erst spät gemäht werden.
Der Große Brachvogel ist selten geworden und steht auf der Roten Liste. Durch Verlust von geeigneten Lebensräumen, insbesondere der Entwässerung von Feuchtgebieten und Mooren hat er viele Brutreviere aufgeben müssen.